Kapitel III. Die ersten Aufnahmen

 

13. Einleitung.

Nachdem einmal eine erste, wenn auch natürlich, als fast ausschliesslich auf Distanzschätzungen und Zeichnungen à vue beruhend, noch höchst unvollkommene Anlage der Schweizerkarte vorhanden war, handelte es sich zunächst darum den Detail zu berichtigen, und in dieser Richtung hat sich denn auch die zweite Hälfte des 16. und das 17. Jahrhundert in schönster Weise bethätigen.

Zunächst kam Joost Murer mit seiner bemerkenswerthen Karte der Zürcherischen Lande, — nachher Thomas Schöpf mit seiner grossen Karte des ganzen damaligen Berngebiets, Heinrich Wägmann mit einer Karte von Luzern, — und sodann folgten am Anfange des 17. Jahrhunderts die Johannes Guler und Fortunat Sprecher mit ihren Bündner-Karten, sowie Hans Murer mit einer Karte des Thurgau, — alles Leistungen, in welchen grosse Fortschritte repräsentirt waren, wenn auch noch viele Unvollkommenheiten unterliefen. Dann folgte Conrad Gyger mit seiner mustergültigen, eine förmliche Epoche in der Kartographie der Schweiz bildenden neuen Zürcherkarte, — Peter Von der Weid mit einer, wenn auch nicht ebenso guten, doch sehr braven Karte von Freiburg, — Heinrich Peyer mit seiner trefflichen Karte von Schaffhausen, — Friedrich Meyer mit einer guten Karte von Basel, — Mauritz Grimm mit einer ersten Karte von Solothurn, — Antoine Lambien mit einer ebensolchen von Wallis, — endlich David-Francois de Merveilleux mit einer ganz vorzüglichen Karte von Neuenburg, — und auch die Topographie der innern und der italienischen Schweiz machte einige nicht ganz unerhebliche Fortschritte.

Es lag so nach und nach für eine Schweizerkarte ein, wenigstens im Detail, viel besseres Material als früher vor, und es versuchten sich auch wirklich die Murer, Gyger, Muos, etc. mit immer steigendem Erfolge darin, eine solche zu erstellen. Die folgenden Nummern werden diese sämmtlichen Arbeiten im Detail vorführen.