Kapitel III. Die ersten Aufnahmen

 

22. Franz Peter von der Weid.

Zu Freiburg 1615 aus einem regimentsfähigen Geschlechte, das früher den Namen
Du Paquier geführt haben soll, geboren, trat Franz Peter Von der Weid frühe in den Staatsdienst, wurde 1640 Mitglied des Grossen Rathes, 1649 Grossweibel, 1659 Rathsherr und General-Commissär, 1675 Seckelmeister, — fand häufig (bei 45mal) Verwendung für Gesandtschaften ins In- und Ausland, — und starb 1688 in hohem Ansehn (1) . Nur beiläufig erwähnend, dass Von der Weid 1664 und wieder 1672 je eine Compagnie für spanische Dienste anwarb und einem Neffen übergab, dabei starke ökonomische Verluste erlitt, da seine Vorauszahlungen grösstentheils nicht retournirt wurden, — bleibt noch über sein Hauptverdienst zu berichten, das wohl mit seiner Stellung als General-Commissär in einem gewissen Zusammenhange stand.

Er publicirte nämlich unter dem Titel „Incliti Cantonis Friburgensis Tabula. Autore Francisco Petro von der Weid, Senatore et Commissario generale. Friburgi A. D. 1668" eine von ihm entworfene, wenn auch muthmasslich nicht eigentlich erste (2) , doch erst in die Öeffentlichkeit getretene Karte seines Heimatkantons. Sie hält 68 auf 58 cm., — macht in allen Beziehungen einen guten Eindruck, da auch die Terrainzeichnung für damalige Zeit nicht schlecht ist, und so z. B. die Berge wenigstens bergartig dargestellt sind, — und die Anlage ist so genau (3), dass unbedingt angenommen werden muss, es habe Von der Weid geometrische Messungen zu Grunde gelegt. Nähere Nachrichten über die Entstehung dieser wackern Arbeit scheinen sich leider nicht erhalten zu haben.