Kapitel XII. Die Arbeiten der französischen Ingenieure.

 

103. Maurice Henry

Zu Sauvigny (Meuse) im Jahre 1763 geboren, und in die Congregation der Lazaristen getreten, sollte Maurice Henry als Missionär nach China gehen, und wurde 1788 Lalande behufs astronomischer Ausbildung, welche damals einem Fremden am Besten Eingang in jenes Land verschaffen konnte, übergeben (1).

Als dann aber 1789 das Ordenshaus der Lazaristen in Paris verwüstet wurde, flüchtete Henry nach Mannheim, wo s. Freund Barry als Director der Sternwarte stand, und nahm dort bis 1794 an den Beobachtungen eifrigen Antheil. Nachher ging er nach Petersburg, wo er erst Informator war, dann auf der academischen Sternwarte Beschäftigung fand.

Im Jahre 1800 kehrte Henry nach Deutschland zurück, verweilte einige Zeit in Berlin und auf dem Seeberge bei Gotha, und erhielt dann eine Anstellung als Ingénieur-Géographe bei der Vermessung von Bayern, wo er sich aber mit dem leitenden Ingenieur Bonne nicht besonders gut vertragen zu haben scheint.

Nach Paris zurückgekehrt, wurde er zum Oberst befördert, und mit Leitung der Vermessungen in der Schweiz betraut. Seiner betreffenden Arbeiten wird im Folgenden einlässlich gedacht werden, und es ist hier nur noch anzuführen, dass er auch noch später und so ziemlich bis zu seinem 1825 erfolgten Tode (2), mit geodätischen Arbeiten betraut wurde, und so namentlich bei der berühmten Längengradmessung im 45. Parallel die Arbeiten auf der Section von Genf bis Fiume leitete.

Von s. wissenschaftlichen Arbeiten ist besonders das „Mémoire sur la projection des cartes géographiques adoptée au dépôt de la guerre. Paris 1810 in 4" allgemeiner bekannt geworden.