Kapitel XIV. Die Reisekarten und die neuern Panoramen.

 

122. Friedrich Wilhelm Delkeskamp.

Zu Bielefeld in Westphalen 1794 einem Buchbinder geboren, sollte Friedrich Wilhelm Delkeskamp anfänglich ebenfalls diesen Beruf ergreifen, hatte aber mehr Lust Zeichner zu werden, und übernahm 1823 eine Skizze eines Rheinpanoramas zu vervollständigen, machte dann aber eine ganz neue Arbeit, nämlich sein 1825 zum ersten Mal, und nachher wiederholt erschienenes „Rhein-Panorama", das s. Namen bereits einen guten Klang verschaffte.

Im Jahre 1825 besuchte er zum ersten Mal die Schweiz, befreundete sich mit Keller, und war sodann von 1828 bis 1830, wo er die Materialien für eine malerische Darstellung der ihm lieb gewordenen Alpen sammelte, vielfach s. Haus- und Tischgenosse.

Von 1830 bis 1835 entstand nach und nach auf dieser Grundlage die aus 9 Blättern zu 43 auf 27 cm. bestehende, zur Zeit bewunderte Arbeit „Malerisches Relief des klassischen Bodens der Schweiz. Nach der Natur aufgenommen, gezeichnet und radiert von F. W. Delkeskamp. — In Aquatinta vollendet von Franz Hegi und J. Gr. Spörlin", welche die Terrain Verhältnisse mit grossem Fleisse zur Anschauung bringt, und in Beziehung auf Genauigkeit der Anlage, obschon auf dieselbe nicht besonders gesehen wurde, ja kaum gesehen werden konnte, gegen die Karten jener Zeit nicht einmal stark zurücksteht (1). —

Nachher wandte sich Delkeskamp wieder dem Rhein-Panorama zu, bis 1844 seinen „Malerischen Reiseatlas des Rheins von Basel bis ans Meer" erstellend, und nebenbei noch mehrere verwandte Arbeiten schaffend.

Dann aber zog es ihn neuerdings in die Alpen, und er fasste den Entschluss dieselben noch nach ihrer ganzen Ausdehnung vom Rhein bis an den Po, in einem auf 25 Blätter berechneten „Malerischen Relief der Schweizer- und angrenzenden Alpen" darzustellen, — brachte auch volle 15 Sommer mit den dafür nöthigen Vorarbeiten zu. Es erschienen jedoch bis zu dem 1872 erfolgten Tode des Künstlers von diesem neuen Werke nur 10 ganze und 3 halbe Blätter; das Uebrige blieb unvollendet in der Mappe liegen, da der Absatz zu unbedeutend war um die nöthigen Mittel zur Vollendung zu liefern (2).

So verdienstlich und zeitgemäss das erste Unternehmen gewesen war, — so wenig konnte dagegen das zweite mit dem nunmehrigen Stande der Schweiz. Topographie, und den nach und nach erscheinenden Blättern des Dufour-Atlasses concurriren.