Kapitel XVIII. Die Beendigung der Triangulation und die Ergebnisse.

 

148. Die Ergebnisse.

Zum Abschlusse der Triangulation und ihrer Berechnung erschienen die

„Ergebnisse der trigonometrischen Vermessungen in der Schweiz. Nach Befehl der Hohen Tagsatzung aus den Protokollen der eidgenössischen Triangulirung bearbeitet und herausgegeben von J. Eschmann, Oberlieutenant beim eidgenössischen Oberstquartiermeisterstab. Zürich 1840 (XVI und 237, sammt einer Uebersichtskarte der Dreiecke erster Ordnung und der bis 1840 ausgeführten secundären Triangulationen auf einem Blatte von 61 auf 48½ cm.) in 4 maj.", —

ein äusserst wichtiges Werk, von dem jedoch nachdem bereits Mitgetheilten nur noch eine ganz kurze Uebersicht gegeben zu werden braucht (1). Nach einer kurzen historischen Einleitung, in welcher leider die Arbeiten der französischen Ingenieure gar keine Erwähnung fanden (2), findet man in demselben folgende 8 Hauptabschnitte:

I. Original-Beobachtungen der Dreieckswinkel erster Ordnung.
Es werden von 288 Winkeln, die auf 58 Stationen nach dem Multiplicationsverfahren wiederholt bestimmt wurden, die einzelnen Vernier-Ablesungen, die daraus berechneten einfachen Winkel und die Reductionen auf das Centrum, deren Elemente in einer eigenen Tafel folgen, gegeben; die Walliser-Stationen fehlen, und ebenso leider alle Angaben über die, für die kritische Bearbeitung nicht unwichtigen Beobachtungszeiten. —

II. Messung der Grundlinie bei Aarberg.
Enthält auch die Beschreibung und Untersuchung des Apparates, das Mess-Verfahren, die Probemessung bei Zürich, und die Anschlüsse. —

III. Verzeichniss der Dreiecke erster Ordnung.
Gibt für jedes der 110 Dreiecke die beobachteten Winkel und ihre Summe, den sphärischen Excess, die für die ersten 42 Dreiecke (das Hauptnetz) auf 180° + Excess, für die übrigen auf 180° reducirten Winkel (3), die log. Sinus der reducirten Winkel, die Logarithmen der Seiten und die Seiten selbst. —

IV. Geographische Ortsbestimmungen der Dreieckspunkte erster Ordnung.
Gibt für 168 Paare von Dreieckspunkten die gegenseitigen Azimuthe, ferner Länge, Breite und zum Theil auch die Höhe. —

V. Verzeichniss der Dreiecke zweiter Ordnung.
Es umfasst 443 Dreiecke 2. und 3. Ordnung, und in einem Anhange die gegenseitigen Azimuthe von 476 Punktenpaaren. Da von diesen secundären Bestimmungen bis jetzt nur ganz beiläufig gesprochen worden ist, so mag hier noch die kurze Einleitung Eschmann's zu diesem Abschnitte beigefügt werden; sie lautet:
„Die Triangulation der zweiten Ordnung wurde, so weit sie bis jetzt vorgerückt ist, durch verschiedene Beobachter zum Theil aus Veranlassung der Specialaufnahme einzelner Kantone ausgeführt. Jene sind für den Kanton Bern, südlicher Theil: die Herren Trechsel, Frey, Wagner und Lüthard (4) , nördlicher Theil: Buchwalder (5) , — Neuchatel: Osterwald (6) , — Waadt: v. Saussure und Delarageaz (7) , — Wallis: Berchtold und Müller (8) , — Solothurn, Basel und Aargau: Pestalozzi und Buchwalder (9) , — Thurgau: Sulzberger (10) , — Luzern: Eschmann (11) . — Die Dreiecke des Kantons Tessin sind aus den französischen Vermessungsregistern ausgezogen. Am Schlusse findet sich die Bestimmung einiger nicht signalisirten Bergspitzen (12) . Für die östliche Schweiz fehlt noch das Netz zweiter Ordnung. — Sämmtliche Dreiecksnetze sind hier nur im Auszuge gegeben; indessen wurden aus den vorhandenen Dreiecken diejenigen ausgewählt, welche, vermöge ihrer Gestalt und ihrer kleinen Fehlersumme die schärfste Bestimmung der geographischen Lage der Punkte versprechen."

VI. Verzeichniss der geographischen Oerter sämmtlicher Punkte.
Es gibt für 383 Punkte Länge und Breite, und für circa ⅔ derselben auch die Meereshöhe. —

VII. Astronomische Beobachtungen.
Gibt im Detail die bereits besprochenen Bestimmungen (13). —

VIII. Höhenbestimmung.
Enthält die Untersuchungen über die terrestrische Refraction (14), die Combinirung der Höhenunterschiede, und die Bestimmungen der Höhen unserer Schweizerseen über dem Meere. —

 

Das ganze Werk ist so reich an Thatsachen, Rechnungsresultaten und einschlagenden Untersuchungen und Bemerkungen, dass es für alle Zeiten von Werth bleiben und ein höchst ehrenvolles Denkmal für s. Verfasser bilden wird, der sich dadurch, auch abgesehen davon dass ein grosser Theil der Arbeit auf eigenen Erhebungen beruht, für welche er wiederholt Gesundheit und Leben in die Schanze schlug, entschieden um s. Vaterland und die Wissenschaft verdient gemacht hat.