Fussnoten, Kapitel II/8 «Münster's Herausgabe von Tschudi's Rhaetia»

 

1) Wenigstens nach der accreditirten, und auch von mir nach Vogel in den Text aufgenommenen Erzählung. Dagegen liest man in Haller IV 84: «Der trocken Entwurf, welchen Tschudi von dieser Abhandlung (der Rhetia) gemacht hatte, wurde von ihm seinem Lehrer und Freund, Heinrich Lorit Glareanus, A. 1536 mitgetheilt, welcher auch Anmerkungen darüber verfertigte, zugleich aber A. 1537 sie dem Sebastian Münster mit einer ausdrücklichen Empfehlung, dass er sie solle drucken lassen, überlieferte. Dieses erhellt aus Münsters und Glareans Briefen an den Tschudi, die ich gesehen habe, so dass Glarean allein Schuld an dem Druck ist, über welchen sich Tschudi selbst bitter beklagt.»

 

2) Vergl. Vogel pag. 45 u. f. — Die «Gallia comata», von welcher Pfarrer Joh. Jakob Gallati 1738 zu Constanz eine Ausgabe veranstaltete, die aber nicht sehr getreu sein soll, wird als topographische Hauptarbeit Tschudi’s betrachtet. Vogel gibt an, die Original-Handschrift liege auf der Stadtbibliothek in Zürich; Herr Bibliothekar Dr. Horner weiss aber nichts davon.

 

3) Und zwar, wie Tschudi 1565 XI 28 in einem Briefe an Simmler ausdrücklich bemerkt, «das Buch samt der Mappa».

 

4) Das Format des Textes ist ein Mittelding zwischen Octav und Klein-Quart, — die Karte ist mit 9 Holztafeln, zu welchen bei der 2. Ausgabe noch 12 weitere Holztäfelchen für den Rand hinzukamen, gedruckt. Das Text-Exemplar der Zürcher-Stadtbibliothek soll Tschudi's Handexemplar gewesen sein , und enthält wirklich eine Anzahl Randbemerkungen, welche nach Vogel von seiner Hand herrühren; auf dem Titelblatt findet man den Autograph «Heinrici sum Wonlichij. Tig. 1617». — Da es kaum gedenkbar ist, dass in wenig Wochen Abschrift, Uebersetzung, Druck und dann namentlich der Stich der Karte vollendet werden konnte, so gewinnt die in Note 1 gegebene Erzählung Hallers bedeutend an Wahrscheinlichkeit.

 

5) Vergl. Note 1.

 

6) In dem Note 3 erwähnten Briefe.

 

7) Lycosthenes (1518—1561) war Professor der Logik und Diacon in Basel.

 

8) Die Karte war viel zu gross um den Exemplaren des Textes beigebunden werden zu können, — entbehrte so des Schutzes, wurde zerrissen und verloren.

 

9) Auch die in Basel aufbewahrte Karte findet sich nicht bei der Ausgabe des Textes von 1560, zu der sie gehört, sondern in einem Karten-Sammelbande, welcher muthmasslich früher in der Amerbach'schen Bibliothek stand.

 

10) Man könnte an die Karte denken, welche Haller unter dem Titel «Helvetia Aegidio Tschudio autore» als im Besitze des Cabinet du Roi zu Paris anführt, -— würde er nicht beifügen: «Sie ist klein und eines so grossen Mannes unwürdig.»

 

11) Vergl. 5.

 

12) Ich erhielt aus ihr m = 3,55, und sodann für die vier Polygone f = ± 21.2, 22.0, 36.3 und 27.5, — im Mittel f = ± 27.4 (+ 68, — 46).