Fussnoten zum Kapitel IX/82 « Die Arbeiten von Weiss und Müller. »

 

1) Vergl. Voyages IV 12.

 

2) Wahrscheinlich hatte Meyer schon damals die Brüder Rust von Solothurn im Dienst, die für das Modelliren grosses Geschick besassen, und von denen er noch 1805 I 16 an General Sanson in Paris schrieb: «J'ai payé l’apprentissage, à présent ils travaillent en maître avec une adresse rare; ils ne sont pas pour lever un plan géométriquernent, mais bien pour l'éxécuter avec promptitude pour faire des copies; ils ont le secret pour former des moules élastiques.» Der älteste der Brüder, Hans Georg, soll besonders geschickt gewesen sein, und unter Anderm auch ein hübsches Modell der Habsburg gemacht, und 1803 dem Kaiser Franz nach Wien gebracht haben, welcher ihn dafür reich beschenkte.

 

3) Die gewöhnliche Erzählung ist, dass Meyer durch Besichtigung des Pfyffer'schen Reliefs auf die Idee gekommen sei, eine ähnliche Arbeit für die ganze Schweiz ausführen zu lassen. Es ist möglich, dass Beides zusammenwirkte.

 

4) Man sieht wie geschickt Weiss alles Wasser auf seine Mühle zu richten wusste, so dass Saussure muthmasslich nicht einmal etwas von der Existenz Müller's erfuhr, geschweige von dem ihm zukommenden Löwen-Antheile an den Leistungen.

 

5) Vergl. das unten über die Dimensionen des fertigen Reliefs Mitgetheilte.

 

6) Die Hoffnung Saussure's, und wohl auch Meyer's selbst, scheint nicht in Erfüllung gegangen zu sein.

 

7) Sohn Joh. Rudolf Meyer (1768—1825) wurde zwar 1789 in Freiberg immiatriculirt, dagegen ist mir von einem wirklichen Erfolge seines, die Reliefs betreffenden Planes nichts bekannt geworden. Für den Mann seilbst v. Biogr. II 232.

 

8) Vergl. 80.

 

9) Ich gebe die Copie des von Müller besessenen Doppels, den ich vor einigen Jahren von dessen Familie, nebst andern, zum Theil auch hier benutzten Actenstücken und Briefen, zur Einsicht erhielt.

 

10) Ich habe dasselbe in Notizen 69 ganz abdrucken lassen.

 

11) Vergl. 90. — Müller sagt bei Erwähnung dieser Basismessung, ohne wie Weiss «zu brühmselen», dass er da «das nöthige noch lehrnen konte».

 

12) Muthmasslich führte Weiss einen Spiegelsextanten sammt Quecksilberhorizont mit sich.

 

13) Ich vermuthe, dass die nach Bern gesandten Copien von den Rust gemacht wurden, da die (v. Note 15) noch vorhandene nach Beck nicht die charakteristische Behandlung Müller's (v. 85) zeigen soll.

 

14) Vergl. die Erzählung von Saussure

 

15) Dieses grössere Relief scheint dasjenige zu sein, welches früher auf der Stadtbibliothek zu Bern stand, und von ihr im Anfange des Jahrhunderts an das Museum überging, 5' 5" auf 8' 9" halten soll, und das Berner-Oberland im Maassstabe von 1/40000 recht brav darstellt.
Es mag hier anhangsweise erwähnt werden, dass mit dem bekannten Schriftchen «Reise auf die Eisgebirge des Kantons Bern», in welchem Zschokke 1826 die Hocbgebirgsreisen der Meyer in den Jahren 1811 und 1812 beschrieb, eine 39 auf 29 cm. haltende Karte «nach dem Meyer'schen Relief gezeichnet und gestochen von J. J. Scheurmann» ausgegeben wurde, welche nahe den Maassstab der Specialkarten des Meyer'schen Atlasses hat, und auch mit ihnen ungefähr gleichwerthig sein mag, obschon sie keine Copie derselben ist.

 

16) Das zur Vervielfältigung bestimmte kleinere Relief liess Meyer noch über die Walliser Alpen fortführen, —jedoch wohl nur nach vorläufigen Zeichnungen von Weiss, — und dieses ergänzte Relief dürfte das zweite Relief des Berner-Museums sein, nämlich das 4' auf 2½ haltende, den Maassstab 1/120000 besitzende «Relief der Berner- und Walliser-Alpen vom Genfersee bis Gotthard» , bei welchem nach Beck's Urtheil «die Berner-Alpen für die damalige Zeit ziemlich gut, dagegen die Walliser Alpen ganz werthlos » sind.

 

17) Ob und in welchem Betrage Meyer eine solche Remuneration erhielt, wurde mir nicht mitgetheilt.

 

18) Vergl. 91.

 

19) Offenbar die Dent de Morcles.

 

20) Ueber die von Müller gebrauchten Instrumente werde ich sofort näher eintreten.

 

21) Vergl. das unten Mitgetheilte.

 

22) Vergl. für diese Reliefs 85.

 

23) Müller benutzte wahrscheinlich gewöhnlich für die Messung von Höhenwinkeln einen Gradbogen mit Senkel; doch scheint er zuweilen auch einen, ihm vielleicht von Weiss überlassenen Sextanten gebraucht zu haben, da er z.B. einmal Winkel in Graden und Minuten unter der Aufschrift «Topell winckell Mässe » gibt.

 

24) Müller mass z.B. vom Rigi aus (und ähnlich von andern Bergen) Depressionswinkel nach Gegenständen an den von da aus sichtbaren Seen und leitete daraus die Höhendifferenzen dieser Letztern ab. So fand er z.B. dass der Zuger-See 45, der Zürcher-See 140, der Bodensee 185 Fuss unter dem Vierwaldstätter-See liege, etc. Er sagt auch, er habe angenommen, dass der Vierwaldstätter-See 4136 « pareisser fuoss » unter dem Rigi, der Zürcher-See 1235 Fuss «über das Mitellendische Mehr» sei, etc. Ebel, der viel mit Müller verkehrte, sagt, dass Letzterer die Höhe des Titlis über dem Meere zu 8725 Fuss bestimmt, und 1797 VIII 6 die Höhe der «den nakten Rücken des Titlis» bedeckenden Eisschichte gleich 175 Fuss gefunden habe.

 

25) Man denke an den ihm von Breitinger (v. 81) gelieferten Minuten-Transporteur.

 

26) Meyer schrieb 1790 VI 12 an Müller, dass er von 'Zürich die Nachricht erhalten habe, es werde das Instrument in 10 Tagen fertig sein, — er wolle es ihm sofort nach Empfang zusenden.

 

27) Es ist eine einzige grössere Scheibe von 33 cm. da, welche er auf dem Titlis benutzte, und auf welche er sich wahrscheinlich in dem oben mitgetheilten Passus bezog, zu dem Note 21 gehört; es ist wohl anzunehmen, er habe zu dieser Aufnahme ein grösseres Instrument, oder wenigstens ein grösseres Tischchen als für gewöhnlich benutzt. —
Jede der kleinen Scheiben hat in der Mitte ein Loch von l cm. Durchmesser, mit dem sie offenbar beim Gebrauche über eine Axe gesteckt wurde, und die Richtungslinien lassen einen Kreis von 3 cm. frei, der muthmasslich durch eine Klemmplatte bedeckt war. Die grosse Scheibe hat ebenfalls ein Loch von l cm., dagegen einen freien Kreis von 4½ cm.

 

28) Den Richtungslinien wurden Nummern, zuweilen auch Namen beigeschrieben ; Letztere sind jedoch der grossen Mehrzahl nach nicht mehr lesbar.

 

29) Es geht aus diesen Jahr zahlen hervor, dass Müller s. Messungen später auch noch auf eigene Rechnung vielfach fortsetzte.

 

30) Meyer schrieb 1790 IV 20 an Müller: «Denket nur nicht, dass Euch Herr Weiss einen Finger krümmen wird; allem Ansehen nach werdet Ihr ihn nur nie sehen und antreffen, und wenn Ihr dann hier die Sachen zusammentraget, so will ich Euch einen guten Platz im Schloss geben, wo Ihr nach Euerm eigenen Willen arbeiten könnt.»

 

31) Meyer schrieb 1790 IV 17 an Müller: «Es dünkt mich noch allzeit eine Hauptsache die Arbeit an dem Ort in Gips-Schachtlen zu machen». — und auch noch in spätern Briefen spielen wiederholt die Gips-Schachtlen, welche Müller von Zeit zu Zeit vom Felde her nach Aarau abgehen liess, eine Rolle.

 

32) Das Relief umfasst, wie mir eine von Herrn Minister Kern aus Paris gesandte Skizze desselben zeigt, die Blätter 4, 7, 8, 10, 11 und 14 des Meyer'schen Atlasses fast ganz, und noch kleinere Parthien der benachbarten Blätter, — somit etwa die Hälfte der Schweiz oder gegen 900 Quadratstunden (nicht Quadratmeilen, wie Ebel irrthümlich sagte).

 

33) Das Relief wurde erst im Schlosse St-Cloud aufgestellt, dann aber 1811 zu den Invaliden versetzt, wo es noch gegenwärtig steht. — Den Verkaufspreis konnte ich nicht erfahren; jedoch hörte Emil Kern von s. Vater wiederholt, dass er im Verhältniss zu den Erstellungskosten ganz minim gewesen sei.