Kapitel I. Vorwort

 

1. Einleitung.

Auch den Ungebildetsten wird es frappiren, wenn man ihm neben ein Blatt unserer schönen Dufour-Karte eine der Landtafeln von Münster oder Stumpf legt, — ja es zeigt sich vielleicht kaum auf irgend einem andern Gebiete ein so gewaltiger Unterschied zwischen den Leistungen älterer und neuerer Zeit, — und so tritt vielleicht auch nirgends die Frage so nahe an uns heran, wie solcher Fortschritt im Laufe weniger Jahrhunderte ermöglicht worden sei, — welchen Verumständungen und welchen Männern wir denselben zu verdanken haben, — mit einem Worte, welche Geschichte unsere Karte besitze.

Das Folgende ist ein Versuch diese Frage zu beantworten, und zwar den Nachweis zu leisten, dass aus jenen allerdings noch höchst unvollkommenen Karten der ältesten Zeit durch fortwährende Wandelung unsere neuesten Karten entstanden sind, — ja dass sich naturgemäss Verständniss, Bedürfniss, Wissenschaft und Technik nur nach und nach wechselseitig so heben konnten, um endlich das vorgesteckte Ziel zu erreichen, und den Boden zu bereiten, auf welchem die, in der Gegenwart unternommenen Arbeiten, und speciell diejenigen basiren, deren Durchführung der schweizerischen geodätischen Commission anvertraut worden ist. Möge dieser, bei dem Mangel fast aller Vorarbeiten und der grossen Masse zu bewältigenden Stoffes, nichts weniger als leichte Versuch freundliche Aufnahme und nachsichtige Beurtheilung finden.