Kapitel XV. Die eidgenössische Triangulation.

 

128. Heinrich Pestalozzi.

Zu Zürich 1790 geboren, zeichnete sich Heinrich Pestalutz oder Pestalozzi schon als Schüler Breitinger's an der Kunstschule aus, brachte dann circa fünf Jahre bei Feer zu, um sich von ihm nebst einigen andern jungen Leuten noch weiter in die reine und angewandte Mathematik einführen zu lassen (1), und anerkannte zeitlebens, dass er die Klarheit in s. schriftlichen Arbeiten, sowie die Nettigkeit der beigegebenen Pläne zunächst diesem Lehrer verdanke.

Dass auch Feer mit seinem Schüler sehr gut zufrieden war, geht wohl daraus hervor, dass er ihn schon im Frühjahr 1807 an dem Nivellement betheiligte, welches er für Hans Conrad Escher vom Wallensee bis zum Zürcher-See auszuführen hatte, und ihm bei den 1809 unter s. Leitung begonnenen trigonometrischen Arbeiten eine Hauptrolle zutheilte (2).
Auch Finsler hielt grosse Stücke auf dem jungen Officier, sonst hätte er ihn kaum während dem Feldzuge von 1815 mit der Ausfertigung der Dislocationen und Marschrouten
betraut. —

Nach wieder eingetretenem Frieden begab sich Pestalozzi behufs weiterer Ausbildung nach Paris, — nahm jedoch, wie wir sofort des Nähern hören werden (3), schon 1819 s. trigonometrischen Arbeiten wieder auf, und setzte dieselben fort, bis er 1823 zum Ingenieur-Adjunct s. Heimatkantons erwählt wurde (4). Auch später nahm er an der eidg. Triangulation noch einen gewissen Antheil, und führte sodann bei der Kantonsaufnahme die Oberaufsicht (5). —

Im Jahre 1832 Strassen- und Wasserbau-Inspector und zugleich Commandant des zürch. Geniecorps geworden, verschlangen die Pestalozzi dadurch zugefallenen Amtsgeschäfte den grössten Theil s. Zeit; aber dennoch fand er zuweilen noch Musse für wissenschaftliche Ausarbeitungen, wie uns die in den Schweiz. Denkschriften erschienene Abhandlung
„Ueber die Höhenänderungen des Zürichsee's", — seine, durch Friedrich von Ehrenberg, leider ohne s. Namen zu nennen, veröffentlichten
„Geometrischen Constructionen. Frankfurt 1841 in fol", — etc. beweisen.

Ferner war er einer der Hauptbeförderer des Vorläufers unserer Industrieschulen, des sog. technischen Institutes (6), — s. Expertisen über die Reuss- und Juragewässer-Correctionen wurde mit Recht grosses Gewicht beigelegt, — ja auch der Friedhof, auf welchem man ihn 1857 beisetzte, war grösstentheils s. Werk.